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Das BFS Riedstadt und das BFS Frankfurt sind seit dem Jahr 2008 in der Wiederansiedlung des Maifischs im Rhein engagiert.


Das europäische Life Projekt „Wiedereinbürgerung des Maifisches im Rhein“ begann im Jahr 2007 mit Förderung der Europäischen Union. Das Projekt unter Trägerschaft des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV NRW) lief bis Ende 2010 und hatte ein Budget von rund 1 Million Euro. Neben dem Land NRW und dem Umweltministerium Hessen waren weitere Partner an der Projektfinanzierung beteiligt, wie die HIT-Umweltstiftung, die Rheinfischereigenossenschaft NRW, die Sportvisserij Nederland (Sportfischervereinigung der Niederlande) und weitere Forschungspartner in Frankreich.


Zu Beginn des Jahres 2011 wurde das LIFE+ Projekt „Alosa alosa“ gestartet, das neben der Fortführung und Weiterentwicklung der Maßnahmen zur Wiederansiedlung des Maifischs im Rheinsystem auch den Schutz der Maifischpopulation im Girondegebiet zum Ziel hat. Der Bestand in Südfrankreich ist die letzte verbliebene größere Maifischpopulation und gleichzeitig die Spenderpopulation für den Rhein. Das Projekt sieht sich damit auch in der Verantwortung für den Schutz und die nachhaltige Wiederherstellung der Maifischbestände in Europa.

Die Europäische Union hat das Projekt zur Wiederansiedlung des Maifisches im Rhein Ende Mai 2012 als „Best of the Best LIFE Natur-Projekt 2011“ gekürt.





Bereits seit einigen Jahren gab es auch in Hessen Überlegungen, den Maifisch wieder anzusiedeln. Da das derzeitige Hauptverbreitungsgebiet des Maifischs im süd-französischen Gebiet der Gironde liegt und Hessen mit der Partnerregion Aquitaine enge Kontakte unterhält, bot sich hier ein grenzüberschreitendes gemeinsames Projekt an. Mit den französischen Institutionen CEMAGREF und MI.GA.DO, die beide gemeinsam an Forschung und Management der französischen Maifischbestände arbeiten, bestehen kompetente Ansprechpartner für einen Wiederansiedlungsversuch. Zudem bestand der Vorschlag der CEMAGREF, die Kooperation zwischen den im Maifischprojekt beteiligten Partnerregionen Aquitaine und Hessen zu intensivieren. Die Region Aquitaine und das Land Hessen sind entsprechend an der Mitfinanzierung des Projektes beteiligt.


In enger Zusammenarbeit mit dem französischen CEMAGREF - Forschungsinstitut in Bordeaux - startete 2004 ein Modellversuch mit 100.000 Eiern französischer Maifische. Das ökologische Rheinlabor der Universität Köln, ein professioneller Fischzüchter und die Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten (NRW) konnten im Rahmen des Versuchs zeigen, dass die Maifischeier aus Frankreich in Deutschland erbrütet werden können. Die Studie sollte zudem klären, ob die Jungfische erfolgreich im Rheinsystem ausgesetzt werden können. Eine Habitateignung liegt danach im Niederrhein insbesondere für Gleituferbereiche und Buhnenbereiche vor. Im Rahmen einer Exkursion des in Hessen federführenden Regierungspräsidiums Gießen mit US-amerikanischen und französischen Maifischexperten und der BFS wurden im Juni 2007 potenzielle Besatzgebiete im hessischen Oberrheinabschnitt begangen und geeignete Abschnitte eingegrenzt. Neben Kiesbänken, Gleituferbereichen und Buhnenbereichen im Hauptstrom wurden insbesondere auch durchströmte Altrheine als geeignete Besatzflächen identifiziert.


Mit der Durchführung der Besatzmaßnahmen und anschließenden Kontrollen in Hessen wurde in 2008 - 2014 die BFS Riedstadt und Frankfurt beauftragt. Der Besatz erfolgte jeweils im Frühjahr in den beiden Lokalitäten Stockstadt-Erfelder–Altrhein und Lerchenloch.



Die Transportbeutel mit den Maifischlarven werden nach der Ankunft zunächst zur langsamen Temperaturanpassung ins Wasser gelegt.




Die nur wenige Millimeter großen, transparenten Maifischlarven werden im Freiwasser ausgesetzt.




Die Abwanderung der Maifische erfolgt im Sommer. Allerdings sind Nachweise selten und nur schwierig zu erbringen. Im September 2010 jedoch wurden im Aalschocker des Berufsfischers Rudi Hell bei Kalkar im Niederrhein (NRW) diverse juvenile Maifische gefangen. Die Untersuchung der Otolithen der Maifische durch die Außenstelle des Zoologischen Institutes der Uni Köln hatte erbracht, dass alle Individuen markiert waren und unzweifelhaft aus den Besatzmaßnahmen des Maifischprojektes (NRW, Hessen) stammen.


Die Fische wanderten also bereits im Spätsommer aus dem Rhein in Richtung Delta und Nordsee ab. Da seit Anfang September 2010 sehr regelmäßig junge Maifische im Aalschokkerbeifang enthalten waren, kann angenommen werden, dass die Abwanderung bereits wesentlich früher einsetzte.


Erste Rückkehrer aus den Besatzmaßnahmen wurden im Jahr 2013 erwartet. Wahrscheinlich wegen der Frühjahrshochwässer und eingeschränktem Monitoring am Fischpass Iffezheim (Oberrhein) wurden in 2013 noch keine steigenden Rückkehrerzahlen verzeichnet. Im Frühjahr 2014 schnellten im Rheinsystem die Nachweiszahlen schließlich nach oben. Am Oberrhein wurden in den Fischpässen Iffezheim und Gambsheim über 200 adulte Maifische dokumentiert! Einzelne Nachweise gibt es zudem aus dem Neckar, dem Main (hier: Nidda), dem Otterstädter Altrhein, der Mosel (Fischpass Koblenz) und diversen Abschnitten im Rhein (Totfunde). Damit deutet sich ein Erfolg dieses Wiederansiedlungsprojektes an.

 

Maifisch